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Beginn der Sprachentwicklung

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Wann lernen Kinder Sprache?

Der Beginn der Sprachentwicklung ist nicht nur für kleine Kinder, sondern auch für deren Eltern ein spannendes Thema. Nicht wenige unter Ihnen haben sich schon einmal die Frage gestellt, wann die Sprachentwicklung beginnt. Gespannt warten Eltern auf das erste Wort ihres Nachwuchses. Die Frage, wann Kinder Sprache lernen, würden die meisten von uns wahrscheinlich mit dem Richtwert “mit einem Jahr” oder “zum ersten Geburtstag herum” beantworten. Das sind die Angaben, die man meist in Beschreibungen oder Tabelle zur Sprachentwicklung findet. Sprache wird hier oft auf die reine Wortproduktion reduziert. Und ja, die meisten Kinder fangen so um den ersten Geburtstag herum an, die ersten Wörter zu plappern.

Sprache beginnt allerdings schon viel früher

Die Sprachentwicklung beginnt eigentlich schon im Mutterleib. Babys im Bauch der Mutter können nämlich die Stimme der Mutter von anderen Stimmen unterscheiden, und das ist wichtig, wenn sie dann nicht mehr im Mutterleib sind, sondern in der kalten kühlen Welt und den Schutz der Mutter suchen. Sie können sich bereits nach der Geburt am Stimmklang orientieren. Der Klang der Sprache ist zu Beginn der Sprachentwicklung überhaupt sehr wichtig. Denn über den Klang und den Rhythmus der Sprache (siehe auch Artikel über Baby Talk) bekommen Babys und Kleinkinder die nötigen Informationen, um zu erkennen, wie ihre Muttersprache funktioniert.

Gurrlaute gehen den ersten Wörtern voraus

Bereits mit zwei Monaten beginnen Babys zu gurren. Das sind Laute, die mit der Zungenwurzel gebildet werden. Deshalb heißen sie auch Gurrlaute. Dieses – im Englischen genannte – Cooing ist weltweit identisch, unabhängig davon, ob das Baby im Mutterleib schon Chinesisch gehört hat, oder ob es Deutsch lernen wird. Babys haben also ihre eigenen Mittel, um mit der Außenwelt, v.a. Mama und Papa, zu kommunizieren. Erst sind es die Gurrlaute und später das Lallen, womit sich Babys mitteilen möchten. Spätestens dann, wenn sie ihr Lachen immer kontrollieren können, versteht man ihr Mitteilungsbedürfnis.

Das Bedürfnis nach Kommunikation als Basis für den Spracherwerb

Kommunikation ist also die Basis für Sprache und Sprachentwicklung. Das wird im Rahmen von Sprachuntersuchungen und Sprachentwicklungsauffälligkeiten gerne ungeachtet gelassen. Gerade in der Kommunikation liegen allerdings häufig die Probleme, wenn es mit dem Sprechen lernen nicht so klappen will. Manche Forscher gehen sogar davon aus, dass Eltern mit ihren Babys so genannte vorsprachliche Dialoge führen. Ob man dem Baby allerdings schon richtige Kommunikationsabsichten zuschreiben kann, ist ungewiss. Auf alle Fälle genießen es die Eltern, sich in ihrer Babysprache mit ihren Babys zu “unterhalten”. Auch wenn die Unterhaltung an sich nicht inhaltlich relevant ist, geht es um die gegenseitige Zuwendung, den Blickkontakt, das abwechselnde Lautieren und die emotionale Bindung.

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Baby Talk – Warum sprechen wir mit Babys so anders?

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Baby Talk ist melodisch und stark betont

Nicht nur Mütter und Väter, sondern grundsätzlich Erwachsene sprechen mit Babys in einer komplett anderen Art, als mit z.B. gleichaltrigen Personen. Die Sprache ist gekennzeichnet durch eine höhere Tonlage und sie ist melodisch und stark betont. Sie wird als Baby Talk, Ammensprache oder Motherese bezeichnet. Es ist aber nicht so, dass wir dauerhaft hoch sprechen, sondern abwechseln. Mal sprechen wir tief, mal hoch. Insgesamt ist die Sprechmeldoie sehr abwechslungsreich. Dies bewirkt, dass Babys aufmerksam sind und zum Erwachsenen schauen. Babys richten ihre Aufmerksamkeit nämlich lieber auf etwas Neues und Abwechslungsreiches.

Man hat herausgefunden, dass diese Art zu sprechen in allen Sprachen auftritt. Der Baby Talk tritt also in allen Ländern der Welt auf, unabhängig davon, ob die Erwachsenen türkisch, spanisch oder deutsch sprechen.

Babys sind für eine betonte und rhythmisch melodische Sprache empfänglicher

Durch das betonte und langsamere Sprechen werden Wörter voneinander besser abgetrennt. Wenn wir in unserer normalen Sprechweise sprechen, sind Wortgrenzen kaum herauszuhören, weil die Wörter praktisch in einer Wurst herauskommen. Und gerade das betonte und langsamere Sprechen unterstützt die Babys beim Sprachen lernen. Babys können nämlich von Geburt an Tondauer, Tonintensität (also laut – leise) sowie Schnelligkeit des Tonanstiegs und Rhythmen unterscheiden. Somit ist verständlich dass sie für eine rhythmische Sprache sehr empfänglich sind, was wir ihnen mit dem Baby Talk bzw. Motherese ermöglichen. So lässt sich auch die Tatsache erklären, dass Babys dieser Art des Sprechens lieber zuhören als der Sprache, die Erwachsene untereinander sprechen.

Merkmale des Baby Talks

  • höhere Tonlage
  • langsameres Sprechen
  • deutliches, akzentuiertes Sprechen
  • häufiger Wechsel der Sprachmelodie
  • Worttrennung ist besser erkennbar

Baby Talk hört sich allerdings nicht immer gleich an. Erwachsene sprechen ja in den unterschiedlichsten Situationen und Gemütslagen mit ihren Kindern. Und dies macht sich auch in der Art des Sprechens deutlich. So können Babys erkennen, ob Erwachsene ihnen Zustimmung geben, ein Verbot aussprechen, Aufmerksamkeit erwecken oder sie beruhigen wollen. Diese Formen existieren in ihren Grundzügen auch sprachübergreifend. Sogar Neugeborene können in angemessener Form auf diese verschiedenen Sprechmelodien reagieren. Ist das nicht fantastisch?